FAIR P(L)AY
Modellprojekt für faire Bezahlung im professionellen Theater für junges Publikum
Ermöglicht durch eine Förderung der Staatsministerin für Kultur und Medien in Höhe von 1,5 Millionen Euro fördert die ASSITEJ in den Jahren 2025/2026 die Zahlung von Mindesthonoraren im professionellen Kinder- und Jugendtheater.
Die Förderung FAIR P(L)AY richtet sich an freie Theater für junges Publikum und Veranstaltungsorte bzw. freie Ensembles, die Theater für junges Publikum zeigen und mit freien Gruppen und/oder einzelnen freien Theatermacher*innen zusammenarbeiten. Alle Formen der Darstellenden Künste für junges Publikum wie Schauspiel, Musiktheater, Figuren- und Objekttheater, Tanz und Performance sowie Mischformen sind förderfähig.
Fördergrundsätze
Hier finden Sie die aktualisierten Fördergrundsätze für FAIR P(L)AY zum Download.
+++ Die Fördergrundsätze wurde am 31.03.2025 aktualisiert. Es gab Ergänzungen unter Punkt 7. Datenschutz +++
Infotermine & Antragsberatung
Wir bieten regelmäßig digitale Infotermine an, zu denen Sie sich etwas weiter unten anmelden können. In diesen Terminen erhalten Sie Infos über die Antragsberechtigung, die Antragstellung, sowie die förderfähigen Ausgaben die beantragt werden können.
Sollten Sie individuelle Fragen zur Antragstellung haben, schreiben Sie uns gerne eine kurze Mail an [email protected] mit Ihrem Anliegen. Es kann darin auch gerne ein Termin zur telefonischen Beratung vorgeschlagen werden.
Telefonisch ist das Projektteam von Montag bis Donnerstag zwischen 10-14 Uhr erreichbar unter 069 – 34 87 31 672 6. Sollten Sie uns nicht erreichen, schreiben Sie uns bitte eine kurze Mail mit Bitte um Rückruf.
Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und beraten Sie gerne.
Dokumente zur Antragstellung
Gagenzusammenstellung
In der Gagenzusammenstellung geben Sie alle zu fördernden Honorare und geplanten Veranstaltungen ein. Bei Fragen zum Ausfüllen der Gagenzusammenstellung lesen Sie bitte die darin enthaltenen Hinweise und die FAQs.
+++ Die Gagenzusammenstellung wurde am 17.04.2025 aktualisiert. Es gibt nun drei Reiter (Honorverträge ohne KSA | Honorverträge mit KSA | Arbeitsverträge). Bitte nur den/die zutreffenden Reiter ausfüllen. +++
Checkliste Antragstellung
In diesem Dokument wird aufgelistet, welche Anlagen Sie für einen vollständigen Antrag benötigen.
Veranstaltungsliste
Vorlage zur Auflistung der durchgeführten Vorstellungen in den Jahren 2023 und 2024. Diese Zusammenstellung dient der Darstellung kontinuierlichen Programms für junges Publikum.
Sollten Sie eine andere Möglichkeit haben, eine Übersicht zu übermitteln, können Sie dies gerne stattdessen nutzen.
FAQ
In den FAQ finden Sie Erläuterungen zur Antragsberechtigung, zum Fördergegenstand, Antworten auf inhaltliche Fragen und Hinweise zur Antragsstellung. Die FAQ werden stetig ergänzt und aktualisiert.
Antragsvorschau
Hier können Sie nachsehen, welche Angaben im Antragsformular abgefragt werden.
Beispiel-Gagenzusammenstellung
So könnte eine ausgefüllte Gagenzusammenstellung aussehen.
Zusatz Gesellschaftervertrag
Hier finden Sie einen Vertragszusatz für Gesellschafter-Verträge als Vorschlag. Damit können Sie die Geschäftsführung festlegen (die keine Honorare aus der Förderung erhalten darf).
Datenschutzinformation
Bitte beachten Sie die Hinweise zum Datenschutz bezüglich der Antragstellung.
Antrag stellen
An dieser Stelle können Sie ab sofort den Antrag stellen. Bitte beachten Sie, dass über die Anträge in einem Juryprozess entschieden wird. Die Anträge werden nicht nach dem Windhundprinzip ausgewählt.
+++ Die Besetzung der Fachjury können Sie weiter unten auf dieser Seite einsehen. Hier finden Sie zudem den von der Jury erstellten Wegweiser, bei der Jury bei der Auswahl der Anträge als Mind-Map dient +++
Besetzung der Fachjury
Sezin Onay
Sezin Onay wurde 1988 in Goslar geboren. Nach dem Abitur studierte sie Darstellendes Spiel und Germanistik an der Leibniz Universität Hannover und besuchte dabei Seminare an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Uni Hildesheim. Bereits zu Beginn ihres Studiums wirkte sie an diversen Projekten der Jungen Sparte des Schauspiel Hannovers mit. Unter anderem spielte sie in Inszenierungen des Regisseurs Nurkan Erpulat, Marco Štorman und des Theater-und Performance-Kollektivs „andcompany&Co“. Sie hospitierte in der Theaterpädagogik unter der Leitung von Barbara Kantel und entwickelte innerhalb der transkulturellen, generationsübergreifenden Theatergruppe „Türkisch-Deutsches-Theater“ (TDT) des Theaterhauses Hildesheim eigene Theaterperformances. Sowohl während als auch nach ihrem Studium arbeitete sie als freischaffende Theaterpädagogin und leitete Theaterprojekte mit Kindern und Jugendlichen am Jungen Schauspiel Hannover, in Jugendzentren, Kinder- und Jugendberatungsstellen und Vereinen für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit. Von 2016 bis 2024 war sie fest als Theaterpädagogin am Jungen Ensemble Stuttgart tätig. Hier hatte sie ihren Schwerpunkt auf Community work und Partizipation. Seit 2024 arbeitet sie als freiberufliche Theaterpädagogin.
Winnie Karnofka
Winnie Karnofka studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach dem Aufbaustudiengang »Interkulturelle Japan-Kompetenz für Hochschulabsolventen« an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Dōshisha Universität Kyōto arbeitete sie als Dramaturgin am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Deutschen Theater in Göttingen und als freie Dramaturgin am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Im Jahr 2013 wechselte sie an das Theater der Jungen Welt Leipzig und war dort fortan als Dramaturgin und Autorin für junges Publikum und künstlerische Leiterin für internationale Kooperationen tätig.
Seit 2020 leitet sie als Intendantin das Theater der Jungen Welt Leipzig und baut seither mit ihrem Team die künstlerischen Schwerpunkte Tanz und interdisziplinäre Theaterformen, digitales und inklusives Theater für junges Publikum aus und richtet in der Theatervermittlung den Fokus u.a. auf die Erprobung neuer partizipativer Theaterarbeit für ein junges zukunftsgerichtetes Stadttheater.
Melmun Bajarchuu
Melmun Bajarchuu bewegt sich an den Grenzbereichen von Kunst, Theorie und Politik als Denkerin und Diskurspartnerin und übernimmt in kollaborativen künstlerischen Prozessen diverse Rollen, u.a. als critical companion, Kuratorin und Produktionsleitung. Der Wunsch nach Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen sowie die Hinterfragung bestehender Strukturen und dazugehöriger Machtverhältnisse und Ausschlussmechanismen treiben sie an. Ihr besonderes Interesse gilt der Verwebung von Theorien und Praktiken im Kontext poststrukturalistischer, antikolonialer sowie queerfeministischer Fragestellungen.
Aktuell forscht sie zu Praktiken in Performance und Kuration, die historische Verschränkungen mitdenken und die Binarität von Minderheit und Mehrheit aufbrechen sowie zu künstlerischen Ausdrucksformen, in denen die Selbsterzählung minorisierter Positionierungen zentriert wird, insbesondere aus post*migrantischen und mehrfach marginalisierten Perspektiven. Melmun lebt in Berlin, Deutschland.
Stephan Mahn
Stephan Mahn, freischaffender Theatermacher und Performer. Von 2010 bis 2017 studierte er Szenische Künste (B.A.) und Inszenierung der Künste und der Medien (M.A.) an der Stiftung Universität Hildesheim. Als Gründungsmitglied des Theaterkollektivs VOLL:MILCH versteht er Theaterpraxis als Demontage und Montage theatraler Mittel, szenischer sowie nicht-szenischer Ereignisse und gesellschaftlicher Phänomene. Die Inszenierungen des Kollektivs wurden mehrfach ausgezeichnet und waren unter anderem auf der Körber Studio Junge Regie und der Theaterszene Europa zu sehen. Seit 2016 erhält VOLL:MILCH eine Konzeptionsförderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Er ist Gründungsmitglied der GEHEIMEN DRAMATURGISCHEN GESELLSCHAFT (GDG), einer Gruppe von professionellen Gesprächsanstifter:innen, welche als Künstler:innen und Vermittler:innen aktiv sind und Gespräche über Aufführungen, Theater im Allgemeinen und die Bedingungen und Strukturen für die Produktion und Präsentation von (darstellender) Kunst initiieren. Die GDG erhielt 2023 den ASSITEJ-Preis für ihre Impulse für die darstellenden Künste für junges Publikum. Ein weiterer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt auf partizipativen Inszenierungsprojekten mit nicht-professionellen Darsteller:innen verschiedener Generationen. Diesen waren u. a. am Volkstheater des Badischen Staatstheater Karlsruhe, Theater Bremen, Deutschen Nationaltheater Weimar, Kampnagel Hamburg und dem jungen Theater stellwerk Weimar zu sehen. Seine Inszenierungen wurden zum Bundestreffen der Jugendclubs an Theatern eingeladen, für den Thüringer Theaterpreis nominiert und mit dem „Nah Dran! – Ein Preis für Demokratietheater“ des Bund Deutscher Amateurtheater ausgezeichnet. Seit 2013 arbeitet er als Referent für die Fortbildung „Theaterpädagogik“ der Spiel- und Theaterwerkstatt Erfurt e. V. in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendpfarramt der EKM. Seit Oktober 2022 ist er Vorstandsmitglied im Thüringer Theaterverband, dem Landesverband der Freien professionellen und nicht-professionellen Theaterszene Thüringens
Ulrike Seybold
Ulrike Seybold ist Geschäftsführerin des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e. V. Zuvor war sie Teil des Geschäftsführungsteams des Landesverbands Freier Theater in Niedersachsen. Seit 2015 ist sie zudem Vorstandsmitglied des Bundesverbands Freie Darstellende Künste. In diesen Funktionen berät sie Künstler*innen wie Förderer*innen, sitzt mehreren Gremien bei und setzt sich für die Weiterentwicklung der Strukturen und besonders für das Thema „Faire Bezahlung“ in den Freien Darstellenden Künsten ein. Vor ihrer Verbandstätigkeit arbeitete sie viele Jahre freiberuflich als Produktionsleitung und Pressemitarbeiterin für verschiedene Kultur- und Theaterprojekte. Sie studierte an der Ruhruniversität Bochum Publizistik, Geschichte und Politikwissenschaft, absolvierte eine Weiterbildung zur Kulturmanagerin in Neuss und ging parallel journalistischen Tätigkeiten u.a. für die taz und den WDR nach. Das erste Projekt der Freien Darstellen Szene für das Sie noch während ihres Studiums gearbeitet hat, und das die Initialzündung für den weiteren Weg gegeben hat, war übrigens war ein Kinder- und Jugendtheaterfestival.
FAIR P(L)AY Vermittlungsaktionen und Workshops
Im Rahmen von FAIR P(L)AY wird es neben der Förderung von Künstler*innen-Gagen auch Workshops für Theatermacher*innen für junges Publikum und Impulsveranstaltungen für Geldgeber und Gastspielorte geben.
Die Workshops sind ein Angebot für alle Menschen, die aktiv Kinder- und Jugendtheater gestalten. Inhalte sind praktische Themen wie Honorarabrechnung und Budgetierung.
In einer Vermittlungsoffensive werden Impulsvorträge und Veranstaltungen zur Notwendigkeit von Mindesthonorarstandards im Theater für junges Publikum angeboten. Diese Veranstaltungen richten sich besonders an Gastspielorte in Ländern und Kommunen und Geldgeber im Theater für junges Publikum.
Relevanz des Förderprogramms
Hintergrund sind die prekären Arbeitsbedingungen im Theater für junges Publikum. Theater und Künstler*innen arbeiten hier unter besonderen Bedingungen: Kinder- und Jugendtheater eröffnen jungen Menschen Zugänge zu Theater und lösen damit das Recht von Kindern und Jugendlichen auf kulturelle und künstlerische Teilhabe nach der UN Kinderrechtskonvention ein. Viele von ihnen gastieren oft in Bildungseinrichtungen und bringen das Theater direkt in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Das Einbeziehen des Publikums schon im Probenprozess ist meist selbstverständlich, die Reaktionen während einer Aufführung erfolgen oft lautstark und manchmal gnadenlos.
Aber: Die Honorare der Künstler*innen, die für Kinder und Jugendliche arbeiten, werden dieser besonderen und wichtigen Arbeit nicht gerecht. Die Auswertungsstudie „Im Fokus: Freies Kinder- und Jugendtheater. Studien zur Situation 2017-2022“ zum Förderprogramm NEUSTART KULTUR – Junges Publikum der ASSITEJ Deutschland hat gezeigt: der Verdienst der meisten Theaterschaffenden für junges Publikum liegt massiv unter den aktuell geforderten Mindesthonoraren im Bereich Freie Darstellende Künste. Die ASSITEJ startet deshalb das Modellprojekt FAIR P(L)AY mit dem Ziel, Mindesthonorarstandards im Theater für junges Publikum zu etablieren. Ermöglicht wird das Modellprojekt durch die Staatsministerin für Kultur und Medien.
Die Studie kann auf der Webseite von Theater der Zeit online und kostenfrei gelesen werden. Auch die Bestellung eines Exemplars ist über die Seite möglich.
„Das Modellprojekt FAIR P(L)AY wirft ein Schlaglicht auf die eklatante Schieflage in der Lohnstruktur in Kunst und Kultur. Gerade die künstlerische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sollte uns eine auskömmliche Vergütung wert sein. Die Bundesregierung hat deshalb Mindesthonorare in den vom Bund geförderten Einrichtungen bereits zur Fördervoraussetzung gemacht. Mit unserer Unterstützung für das Projekt FAIR P(L)AY wollen wir dazu beitragen, dass sich auch über die Bundeseinrichtungen hinaus Mindesthonorare im Theater für junges Publikum etablieren. Damit verbinden wir zugleich den Appell an die Länder und Kommunen, faire Gagen auch in ihre Fördervoraussetzungen verbindlich aufzunehmen.“
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien
Kontakt
Kontakt
069 – 34 87 31 672 6
Telefonische Erreichbarkeit des Projektbüros:
Montag-Donnerstag 10-14 Uhr
Wir möchten uns gerne Zeit für Ihre Fragen zur Antragsstellung nehmen. Schreiben Sie uns gerne eine Mail, damit wir einen Termin für die Beratung vereinbaren können.
ASSITEJ e.V.
FAIR P(L)AY
Schützenstraße 12
60311 Frankfurt am Main
Team ASSITEJ Förderprogramme
Jennifer Köhler (sie/ihr)
Leitung Förderprogramme FAIR P(L)AY und Wege ins Theater
Panda Pauline Arndt (sie/ihr)
Stellvertretende Projektleitung Wege ins Theater
Svenja Käshammer (sie/ihr) Sachbearbeitung Förderprogramme FAIR P(L)AY und Wege ins Theater
Nicola Neumann (sie/ihr) Sachbearbeitung Förderprogramme FAIR P(L)AY und Wege ins Theater
Rieke Weber (sie/ihr) Sachbearbeitung Förderprogramme FAIR P(L)AY und Wege ins Theater