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FAIR P(L)AY

Modellprojekt für faire Bezahlung im professionellen Theater für junges Publikum

Ermöglicht durch eine Förderung der Staatsministerin für Kultur und Medien in Höhe von 1,5 Millionen Euro wird die ASSITEJ in den Jahren 2025/2026 die Zahlung von Mindesthonoraren im professionellen Kinder- und Jugendtheater fördern.

Die Förderung FAIR P(L)AY richtet sich an Theater für junges Publikum und Veranstaltungsorte, die Theater für junges Publikum zeigen und mit freien Gruppen und/oder einzelnen Freien Theatermacher*innen zusammenarbeiten. Alle Formen der Darstellenden Künste für junges Publikum wie Schauspiel, Musiktheater, Figuren- und Objekttheater, Tanz und Performance sowie Mischformen sind förderfähig.

Download Pressemitteilung FAIR P(L)AY

„Das Modellprojekt FAIR P(L)AY wirft ein Schlaglicht auf die eklatante Schieflage in der Lohnstruktur in Kunst und Kultur. Gerade die künstlerische Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sollte uns eine auskömmliche Vergütung wert sein. Die Bundesregierung hat deshalb Mindesthonorare in den vom Bund geförderten Einrichtungen bereits zur Fördervoraussetzung gemacht. Mit unserer Unterstützung für das Projekt FAIR P(L)AY wollen wir dazu beitragen, dass sich auch über die Bundeseinrichtungen hinaus Mindesthonorare im Theater für junges Publikum etablieren. Damit verbinden wir zugleich den Appell an die Länder und Kommunen, faire Gagen auch in ihre Fördervoraussetzungen verbindlich aufzunehmen.“

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien

Warum ist das neue Förderprogramm der ASSITEJ so relevant?

Hintergrund sind die prekären Arbeitsbedingungen im Theater für junges Publikum. Theater und Künstler*innen arbeiten hier unter besonderen Bedingungen: Kinder- und Jugendtheater eröffnen jungen Menschen Zugänge zu Theater und lösen damit das Recht von Kindern und Jugendlichen auf kulturelle und künstlerische Teilhabe nach der UN Kinderrechtskonvention ein. Viele von ihnen gastieren oft in Bildungseinrichtungen und bringen das Theater direkt in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Das Einbeziehen des Publikums schon im Probenprozess ist meist selbstverständlich, die Reaktionen während einer Aufführung erfolgen oft lautstark und manchmal gnadenlos. Aber: Die Honorare der Künstler*innen, die für Kinder und Jugendliche arbeiten, werden dieser besonderen und wichtigen Arbeit nicht gerecht. Die Auswertungsstudie zum Förderprogramm NEUSTART KULTUR – Junges Publikum der ASSITEJ Deutschland hat gezeigt: der Verdienst der meisten Theaterschaffenden für junges Publikum liegt massiv unter den aktuell geforderten Honoraruntergrenzen im Bereich Freie Darstellende Künste.[1] Die ASSITEJ startet deshalb das Modellprojekt FAIR P(L)AY mit dem Ziel, Mindesthonorarstandards im Theater für junges Publikum zu etablieren. Ermöglicht wird das Modellprojekt durch die Staatsministerin für Kultur und Medien.

[1] Im Fokus: Freies Kinder- und Jugendtheater. Studien zur Situation 2017-2022. https://tdz.de/shop/produkt/studie-im-fokus

Bestandteile von FAIR P(L)AY

In den Jahren 2025 und 2026 können Theater für junges Publikum Fördermittel beantragen, um ihre Honorare nach den aktuellen Honoraruntergrenzen bezahlen zu können. Durch eine Vermittlungsoffensive werden Gastspielorte und Förderer angesprochen und auf die besondere Situation der Theater für junges Publikum aufmerksam gemacht. Budgetierungs-Workshops für Theatermacher*innen runden das Programm ab. Die Einreichung von Anträgen ist voraussichtlich ab Februar 2025 möglich.

Weitere Informationen zu den Förderlinien, dem Auswahlverfahren sowie Stellenausschreibungen erscheinen demnächst hier auf der Seite.

Kontakt

Anna Eitzeroth (sie/ihr)
Geschäftsführerin ASSITEJ Deutschland

und

Jennifer Köhler (sie/ihr)
Projektleitung Wege ins Theater

fairplay@jungespublikum.de