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Statement für Diversität und Inklusion

Wir, die ASSITEJ Deutschland, unterstützen die Kinder- und Jugendtheater in ihrer Umsetzung von Inklusion und Diversität und solidarisieren uns mit Theatermacher*innen, die aufgrund dieser Bemühungen um die Einhaltung der allgemeinen Menschenrechte und kultureller Teilhabe rechtspopulistische Angriffe erfahren.

Als Verband der Kinder- und Jugendtheater in Deutschland befinden wir uns im fortlaufenden Prozess, eine gemeinsame Haltung zu entwickeln, mit der eine Sensibilisierung für Diversität und machtkritische Haltung zu Formen von Diskriminierung zu unserem Arbeits- und Lebensalltag gehört. Wir setzen uns für die kulturelle und künstlerische Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen ein. Wir sehen es als Notwendigkeit an, dass Kinder und Jugendliche in ihren Theatererlebnissen durch die Sichtbarmachung von inklusiven und diversitätssensiblen Narrativen und ästhetischen Praxen eine Wertschätzung für vielfältige Lebenskonzepte erfahren.

Wir setzen uns ein für die strukturellen sowie künstlerischen Wege unserer Mitglieder, Inklusion und Diversität am Theater voranzutreiben. Denn unsere Gesellschaft ist divers. Dies sollte sich auch und besonders in Theatern für junges Publikum abzeichnen.

Die ASSITEJ Deutschland beobachtet eine zunehmende Kritik aus rechtspopulistischen bis rechtsextremen politischen Kreisen gegenüber den Bemühungen der Kinder- und Jugendtheater und deren Macher*innen um Inklusion und Diversität. Unter dem Deckmantel des „Schutzes der Kinder“ werden Theater dafür kritisiert, dass sie bspw. diversitätssensible Sprache verwenden, Programme inklusiver gestalten oder queere Sexualität thematisieren. Dadurch wird die künstlerische Freiheit des Theaters eingeschränkt und die Bemühung der Theater erschwert, Kinder und Jugendliche in unserer pluralistischen Gesellschaft anzusprechen.

Die ASSITEJ Deutschland solidarisiert sich mit Theatermacher*innen, die in ihrem Einsatz für mehr Diversität und Vielfalt angegriffen werden, weil sie marginalisierten Minderheiten angehören oder ihnen eine Zugehörigkeit zugeschrieben wird.

In einer Zeit, in der öffentliche Institutionen von Kommunal- und Landespolitik aufgefordert werden, auf die sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter zu verzichten – einer Zeit, in der demokratiefeindliche Forderungen laut werden, positioniert sich die ASSITEJ Deutschland gegen eine Instrumentalisierung von Kindern und einer Ignoranz der allgemeinen Menschenrechte in politischen Debatten. Schädlich und gefährlich für Kinder sind nicht die Auseinandersetzung mit vielfältigen Lebensweisen oder das Hinterfragen gesellschaftlicher Normen, sondern die Weiterführung und Reproduktion von gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Diskriminierung.